Chronik des PzGrenBtl 381
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1993

05.04. Übergabe des Panzergrenadierbataillon 381
Am 05. April 1993 Übergab der Kommandeur der Heimatschutzbrigade 38, O Millotat, im Beisein von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens des Kyffhäuserkreises auf einem feierlichen Bataillonsappell das Kommando über das Panzergrenadierbataillon 381 von OTL Hergen Koglin an OTL Josef Heinrichs.
Zu Beginn des Appells bedankte sich der scheidende Kommandeur für die ihm erwiesene Loyalität und gute Zusammenarbeit. Er sprach den Soldaten, welche durch besondere Leistungen in den Vordergrund traten, förmliche Anerkennungen aus und würdigte einige dieser im Namen des Bundesministers der Verteidigung mit der Ehrenmedaille bzw. dem Ehrenkreuz der Bundeswehr.

 

 

Übergabe des Panzergrenadierbataillons 381 von OTL Hergen Koglin an OTL Josef Heinrichs

 

 

OTL-Heinrichs nach der Übergabe des Bataillons

19.10. Truppenbesuch des Oberbefehlshaber der kanadischen Streitkräfte, Gordon Reay

 

Pressemitteilung zur Ausstattung des Panzergrenadierbataillons 381 mit dem Schützenpanzer Marder 1A3
Das Bad Frankenhäuser PzGrenBtl 381 wird nun mit dem Schützenpanzer (SPz) Marder 1A3, dem modernsten SPz der Bundeswehr, ausgestattet. Die bisher genutzten SPz BMP 1 A1 werden verkauft oder im Rahmen der Internationalen Rüstungsbegrenzungsvereinbarungen verschrottet. Die Zuführung des Marder bereits zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Folge der Ministerentscheidung vom 15.12.1992, weitere vier mechanisierte Brigaden in den alten Bundesländern aufzulösen.
Für die Frankenhäuser Panzergrenadiere bedeutet der Marder eine wesentliche Steigerung ihres Einsatzwertes. Der Marder ist auf dem Gefechtsfeld ein gleichwertiger Partner des Kampfpanzers Leopard 1 A5, mit dem unser Schwesterbataillon das Panzerbataillon 383 ausgestattetet ist.
Insbesondere in der Gefechts- und Schießausbildung können die Panzergrenadiere nun wesentlich realitätsnäher ausbilden, denn auf Grund von Sicherheitsbestimmungen durfte mit dem aus der ehemaligen NVA übernommenen BMP keine Schießausbildung betrieben werden.
Weitere Sicherheitsauflagen schränkten seine Nutzung im Ausbildungsbetrieb ein.
Das wird nun anders:
Bis auf das Schießen mit Gefechtsmunition kann die gesamte Ausbildung hier im Standort durchgeführt werden. Damit ist eine wesentliche Voraussetzung für den langfristigen Erhalt Bad Frankenhausens als Bundeswehrstandort geschaffen.
Zusammen mit dem Marder wird auch die Panzerabwehrwaffe MILAN eingeführt, mit der gegnerische Kampfpanzer bis zu einer Entfernung von 2000 m- sicher vernichtet werden können. Damit wird die Panzerabwehrfähigkeit des Panzergrenadierbataillon 381l entscheidend erhöht.
Insgesamt ist mit der Einführung des Marder hier in Bad Frankenhausen ein weiterer Schritt zur Bundeswehrnormalität erreicht.


Ankunft des neuen STAN-Geräts am Bahnhof
Bad Frankenhausen
SPz Marder 1 A3

 

1994


09.02. Feierliches Gelöbnis in Bad Frankenhausen

13.04. Verladung der letzen SPz BMP 1

03.06. Historische Geländebesprechung , „Schlacht bei Rossbach“

15.06.-09.07. Erster Truppenübungsplatzaufenthalt in Shilo /Kanada

25.08. Truppenbesuch des Inspekteurs des norwegischen Heeres

14.09. Besuch des Oberbefehlshabers der japaneschen Landstreitkräfte

29.09. Übergabe des Panzergrenadierbataillons 381

13.12. KSE- Inspektion in der Kyffhäuserkaserne



Feierliches Gelöbnis in Bad Frankenhausen am 09. Februar

Höhepunkt der Allgemeinen Grundausbildung für 148 Rekruten der 4. Kompanie war das Ablegen des Feierlichen Gelöbnisses in Bad Frankenhausen im Beisein des Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen, Dr. Bernhard Vogel. Viele Bürger der Kurstadt sowie die Angehörigen der Soldaten wohnten diesem feierlichen Zeremoniell bei.
„In aller Öffentlichkeit, vor den Eltern und Angehörigen, den Bürgern der Stadt Bad Frankenhausen,
geben Sie das Versprechen ab, dem demokratischen Staat treu zu dienen."

Vorüben für das feierliche Gelöbnis in Bad Frankenhausen Marsch zum Geöbnisort mit musikalische Begleitung


Rekruten des PzGrenBtl 381 legen ihre Gelöbnisformel mit Hand auflegen auf die Truppenfahne ab. Ministerpräsident. Dr. Bernhard Vogel und GM Ekkehard Richter beglückwünschen die Rekruten nach Ablegen ihrer Gelöbnisformel

Verladung der letzten Schützenpanzer BMP 1
Insgesamt 53 Schützenpanzer BMP 1 der ehemaligen NVA verließen am 13. April 1994 per Eisenbahntransport Bad Frankenhausen. Die Schützenpanzer sowjetischer Bauart wurden dem NATO-Partner Griechenland zu einem Stückpreis von 50.000 DM zur Verfügung gestellt.
Dies entspricht genau den Kosten, die die Bundeswehr für die Umrüstung zur Truppentauglichkeit ausgab. Mit der Verladung dieses Militärgerätes ist am Standort Bad Frankenhausen nur noch Kfz der Bundeswehr vorhanden.

 

Ein letzter Bataillonsappell mit allen SPz BMP 1 A1

Technische Daten des BMP 1:
- Schwimmfähig
- Besatzung: 2+9 Soldaten
- Gewicht: 13,6 t
- Motorleistung: 290 PS
- Geschwindigkeit:
Land: 70 km/h
Wasser 7 km/h
- Länge: 6,75 m
- Breite: 2.97 m
- Höhe: 1,98 m

Bewaffnung
- 1 Bordkanone 73 mm
- 1 MG 7,62 mm, koaxial
- 1 Abschuß- und Lenkeinrichtung für Lenkflugkörper
- 1 Nebelwurfanlage

Historische Geländebesprechung "Schlacht bei Roßbach"
Innerhalb einer dreitägigen Offiziersweiterbildung im Raum Weißenfels „Das verstärkte PzGrenBtl in der Verzögerung" wurde am 08. Juni 1994 eine historische Geländebesprechung zur Schlacht bei ROSSBACH durchgeführt.
Am 05.11.1775 besiegte Friedrich der Große vor den Toren Rossbachs die Reichstruppen und das französische Heer. Obwohl der Feind dreifach überlegen war, wurde ihm eine vernichtende Niederlage zugefügt und damit ein Schlag nach Sachsen verwehrt.

 

Hauptmann Al Doyali beim Vortragen der Lage


Erster Truppenübungsplatzaufenthalt in Shilo /Kanda

Die 3. Kompanie führte vom 15. Juni bis zum 09. Juli 1994 als erste Einheit desPanzergrenadierbataillon 381 Schieß- und Gefechtsausbildung auf dem Truppenübungsplatz in Shilo durch. Nach Gruppen- und Zuggefechtsschießen in allen Gefechtsarten wurde zum Abschluss unter Leitung des Panzergrenadierbataillon 52 eine Gefechtsübung, „Das verstärkte PzGrenBtl im Gefecht", absolviert. Neben der 3. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 381 und der 4. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 52 waren daran die 5. Kompanie des Panzerbataillons 64 sowie Teile des Artilleriebataillons 55 und der 2. Kompanie des Aufklärungsbataillons 2 beteiligt.
Neben der intensiven Ausbildung bestand für die Soldaten auch die Möglichkeit Land und Leute näher kennen zulernen. So waren am Betreuungswochenende für die Mannschaften Fahrten nach Kenora, Winnipeg oder Minot (USA) organisiert. Die Unteroffiziere besuchten Wasagami im Riding Mountain National Park.

Boeing 747 Corsair Flughafen Köln /Bonn Ankunft der Soldaten auf dem Flughafen Winnipeg
Verlegung der Soldaten auf die Base Shilo Erstes Gefechtsschießen einer PzGrenKp auf
der Schießbahn Dallinghofen


 

Truppenbesuch des Inspekteurs des norwegischen Heeres
Der Inspekteur des königlich norwegischen Heeres, GM Sven ArlJot Sved, stattete am 25. August 1994 der Kyffhäuserkaserne einen Besuch ab. Diese Kaserne war eine von insgesamt vier Stationen seines zweitägigen Deutschlandaufenthalts. Nachdem der hohe Gast in Bad Frankenhausen gelandet war, wurde er durch BG Halama mit militärischen Ehren begrüßt. Anschließend konnte er sich in Briefings über die Div/ WBK VII sowie die Heimatschutzbrigade 38 informieren.
GM Sved besuchte erstmals die neuen Bundesländer und zeigte sich äußerst interessiert daran, wie gut die Integration der ehemaligen N VA und der, “Aufbau Ost" gelungen sind.


Meldung an den Inspekteur des norwegische  Heeres GM Sven Arljot Sved GM Sven Arljot Sved schreitet gemeinsam mit BG Halama
die Front ab
Abschreiten des Ehrenzuges 
Brigadekommandeur O Schneider erläutert  dem Gast Gefechtsausschnitte auf dem TrpÜbPl Bad Frankenhausen

Besuch des Oberbefehlshabers der japanischen Landstreitkräfte
Der Oberbefehlshaber der japanischen Landstreitkräfte, GEN Hikaru Tomizawa, stattete dem Panzergrenadierbataillon 381 am 14. September 1994 auf dem Truppenübungsplatz Nochten einen Besuch ab.
Nach der Begrüßung durch BG Edler von Löw, dem stellvertretenden Divisionskommandeur und Kommandeur der Divisionstruppen im Divisions- und Wehrbereichskommando VII, besichtigte er die 4. Kompanie.
Höhepunkt dabei war ein Gefechtsschießen verbundener Waffen im Angriff.


Meldung an den Oberbefehlshaber der japanischen
Landstreitkräfte, GEN Hikaru Tomizawa
Auch Gäste aus dem öffentlichen Leben, wie zum Beispiel
Frau Silvia Bendert waren zu gegen.
GEN Hikaru in einem SPz Marder 1 A3
GEN Hikaru Tomizawa im Gespräch mit GL Hartmut Bagger


Übergabe des Panzergrenadierbataillons 381 am 29. September


Abschiedsrede als Bataillonskommandeur beim Übergabeappell am 29. September 1994
Soldaten und zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Panzergrenadierbataillons 381, ich stehe heute zum letzten Mal als BtlKdr vor ihnen, um einen Bataillonsappell durchzuführen. Es fällt mir heute schwer, diesen Appell durch zuführen, weil ein wichtiger Teil für mich heute fehlen wird. Der Ausblick in unsere gemeinsame Zukunft. Denn in wenigen Minuten wird mich unser
Brigadekommandeur vom Kommando über unser Bataillon entbinden.
Meinen Rückblick möchte ich in einen Vergleich einbinden. Unser Bataillon ist genauso alt oder jung wie meine Tochter Sabrina: 3 1/2 Jahre. Das ist die kleine Blonde bei unseren Gästen. Sie sehen dass sie noch sehr klein ist. Dennoch hat sie in Ihrem kurzen Leben schon eine Menge gelelernt, eine Vielzahl von Entwicklungsschritten hinter sich gebracht. Bei Geburt war schon alles dran: Beine
und Füße, aber sie war noch kein fertig entwickelter Mensch. Sie konnte noch nicht laufen, nicht sprechen, hatte noch keine Zähne usw. Ganz genauso verhält es sich mit unserem Bataillon.
Zwar waren sehr bald zahlenmäßig alle Soldaten da, die Geräteausstattung ebenso, aber trotzdem war es noch kein vollständig funktionierender Truppenkörper. Dazu waren zahlreiche Entwicklungsschritte erforderlich, um die vorhandenen Elemente im Zusammenspiel zu koordinieren.
Als ich vor anderthalb Jahren das Kommando übernahm, war das Bataillon ebenso wie meine Tochter gerade zwei Jahre alt geworden. Wesentliche Entwicklungsschritte waren schon getan, weitere Schritte waren noch zu absolvieren. Der wichtigste Schritt war die Umrüstung auf das Waffensystem Schützenpanzer Marder 1 A3, den modernen Schützenpanzer der Bundeswehr. Die Umrüstung, die Umstellung der Ausbildung, die Umschulung zahlreicher Führer, die den Marder noch nicht kannten ebenso wie das Gewinnen von Erfahrungen im täglichen Umgang mit dem Marder und auf Truppenübungsplätzen waren die bestimmenden Größe meiner Kommandeurzeit.
Ich will nicht jeden einzelnen Schritt vortragen, schlagwortartig aber dennoch die Entwicklung nachvollziehen:bis Ende1993 waren bereits mehr als 80% aller Führer als Richtschützen BMK und Milan ausgebildet, heute ist nur noch in einigen wenigen Einzelfällen die Umschulung abzuschließen,alle Kompanien waren mit dem Marder wenigstens einmal auf einem Truppenübungsplatz,unsere 3. Kp war als erste PzGrenKp aus den neuen Bundesländern auf dem kanadischen TrÜbPl Shilo,der Umgang mit dem Marder ist inzwischen auch logistisch im Griff,im Grunde bestehen heute normale Verhältnisse.Bei mehreren hochrangigen Besuchen konnten wir unter Beweis stellen, daß wir unserem Auftrag gerecht werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft unserer 6. Kompanie, die Panzermörserkompanie. Sie hat sich im vergangenen Jahr als Lehrtruppe an der Kampftruppenschule 1 in Hammelburg so tapfer und erfolgreich geschlagen, dass die Schule bei uns angefragt hat, ob sie auch in diesem Jahr wieder zur Verfügung steht. Morgen wird sie wieder für zwei Wochen nach Hammelburg abrücken. Dabei wird auch ein Lehrfilm über die PzMrsKp in der Heeresstruktur 5 erstellt. Darüber hinaus wurde von uns ein Verfahren entwickelt, mit dem die PzMrskp ebenso wie die PzGrenKpn in der Lage ist, den Feuerkampf bei Nacht ohne eigenen Lichteinsatz zu führen. Das zeigt, bei uns wird nicht nur Routine absolviert, sondern aktiv auch an der Weiterentwicklung unserer Truppengattung gearbeitet.
Unsere größte Kompanie, die Stabs-und Versorgungskompanie habe ich keineswegs vergessen, wenngleich in einem Kampftruppenbataillon naturgemäß die Kampfelemente im Vordergrund stehen. In allen Bereichen wurden Fortschritte erzielt,
ganzgleich, ob es sich um die Arbeit im Stab, in der Instandsetzung, in der Versorgung, in der Küche oder um den Gefechtsstand handelt. Das Zusammenspiel der meist separat arbeitenden Teile der 1. Kompanie wurde in einer Feldeinsatzübung erfolgreich erprobt.
Ich habe dank ihrer aller Mitarbeit guten Grund, zufrieden auf die Vergangenheit zurück zublicken. Das erfüllt michmit Freude. Ich danke ihnen allen für ihre Loyalität, ihr Engagement und für die Selbstverständlichkeit, mit der Sie immer wieder an unserem gemeinsamen Ziel mitgearbeitet haben, die Entwicklung des Bataillons voranzutreiben. Ohne meinem Nachfolger, Herrn OTL Freter vorzugreifen, darf ich ihnen mit auf den Weg geben, dass nur durch kameradschaftliches Miteinander die Fortentwicklung erfolgreich gestaltet werden kann. Bringen Sie meinem Nachfolger die gleiche Loyalität entgegen wie mir, arbeiten Sie in gleicher Weise konstruktiv zusammen, dann sehe ich für das Bataillon optimistisch in die Zukunft. Sehen Sie sich noch einmal meine Tochter an, dann wissen Sie, dass noch eine Menge Arbeit in der Fortentwicklung zu leisten ist. Ich kann an dieser Arbeit leider nicht mehr teilnehmen.

 

OTL Josef Heinrichs übergibt die Bataillonsfahne dem Kommandeur der PzGrenBrig 38
Auch viele Ehrengaste und Angehörige aus dem Zivilleben nahmen an dieser Bataillonsübergabe teil.

 

Nach der Bataillonsübergabe befuhren der Brigadekommandeur,
O Schneider und der ehemalige Bataillonskommandeur
OTL Heinrichs mit einem SPz Marder den Antreteplatz.


KSE- Inspektion in der Kyffhäuserkaserne
Am 13. Dezember 1994 kündigte sich überraschend eine multinationale Inspektionsgruppe an, um auf der Grundlage des Vertrages über konventionelle Streitkräfte in Europa eine Inspektion der Panzergrenadierbataillone 381/382 sowie der Panzerbataillone 383/384 vorzunehmen. Das Inspektionsteam stand unter der Leitung des polnischen O Jozef Laniewski. Ihm gehörten neben polnischen Offizieren Militärs aus Ungarn/ der Slowakei und der Tschechischen Republik an. Das Begleitteam der Zentralen Verifikationsstelle der Bundeswehr führte OTL Herbert. „Hier geht es aber um mehr als nur die Zählung und die Überprüfung der Kfz der Bundeswehr. Wir nutzen solche Inspektionen, um ein enges Vertrauensverhältnis zwischen den Armeen unserer Länder, die sich einmal feindlich gegenüberstanden, herzustellen. Die polnische Republik will Mitglied der NATO werden, also müssen wir uns schon jetzt darauf vorbereiten.", erklärte O Laniewski gegenüber der Presse.

 

Flaggenparade


OTL Freter mit dem polnischen Inspektionsteam
bei Zählung von Großgerät
OTL Freter gab das Arbeitsergebnis der
multinationalen Inspektionsgruppe bekannt