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Chronik des PzBtl 383 - 1990 bis 2002
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Chronik des Panzerbataillon 383

1990

04. Oktober
Übernahme der NVA-Kaserne am 4. Oktober durch Oberstleutnant Ulrich Polenz Am 04. Oktober 1990 wurde die ehemalige NVA-Kaserne von der Bundeswehr übernommen. Die danach einsetzende Entwicklung war von tiefgreifenden Veränderungen geprägt. So wurde begonnen, die ehemaligen Truppenteile mot. Schützenregiment 16, Aufklärungsbataillon 11, sowie das Bataillon chem. Abwehr 11 aufzulösen mit dem Ziel, die Heeresstruktur einzunehmen. Schwerpunkte bildeten dabei die Sicherheit des Munitionslagers, der Kasernenanlage insgesamt, sowie die Vorbereitung zur Abgabe der Kampftechnik. Der erste Kommandeur dieses Bataillons war Oberstleutnant Ulrich Polenz (PzBtl 344 Koblenz) Für die Zeit von Mitte November bis 18.12.1990 kam ein Unterstützungsteam von der Bundeswehr (West), um die Ausbilder für die erste AGA, die im Januar 1991 beginnen sollte, vorzubereiten.

1991

02. Januar erste AGA in der Bundeswehr (Ost)

01. April Bataillonsübergabe sowie Beginn der Aufstellung des Panzerbataillons 383

24. Juli Aufenthalt der2./PzBtl 383 auf dem Truppenübungsplatz in Shilo / Kanada

02. Januar erste Allgemeine Grundausbildung
Am 02.01.1991 wurden die neuen Rekruten eingezogen. Mit ihnen begann die erste Allgemeine Grundausbildung in der Bundeswehr (Ost). Diese Ausbildung dauerte bis zum 31.03.1991 und endete mit der ersten Rekrutenprüfung. Ein Weiterer Schwerpunkt war die Abgabe von 27 sowjetischen Kampfpanzern vom Typ T-55AM 2. Dieses Großgerät wurde dann im Zeitraum 18.02. - 20.02.1991 nach Löbau zur weiteren Verwendung abtransportiert.

25. März Kommandoübergabe:
Am 25.03.1991 wurde das Bataillon von Oberstleutnant Polenz an den neuen Kommandeur, Oberstleutnant Ernst-Wilhelm Harder, übergeben.

31. März Außerdienststellung MSR-16:
Am 31.03.1991 wurde das mot. Schützenregiment 16 (MSR-16 ), bis auf ein Nachkommando, außer Dienst gestellt.


Der erste Kommandeur des PzBtl des MSR-16 Oberstleutnant Ulrich Polenz


Brigadegeneral Eckert beglückwünscht den neuen Kommandeur,
Oberstleutnant Harder, zur Übernahme des PzBtl MSR-16

01./10. April Übergabe/ Übernahme der Truppenfahne:
Am 1. April 1991 nahm das Panzerbataillon 383 seine Arbeit auf. Der erste Höhepunkt in der Geschichte des Bataillons war die Übergabe/ Übernahme der Truppenfahne am 10. April 1991 in Weißenfels (Sitz des Brigadestabes der Heimatschutzbrigade 38 Sachsen-Anhalt). Dieses Ereignis fand auf dem Marktplatz von Weißenfels statt.

Zu diesem ersten Höhepunkt waren zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens zu Gast so z.B. der Innenminister von Sachsen-Anhalt Herr Braun und der Bürgermeister des Heimatstandortes des PzBtl 383, Herr Ringleb. Mit diesem ersten öffentlichen Appell stellte der Befehlshaber des Wehrbereichs VII, Generalmajor Richter, die Heimatschutzbrigade 38 in Dienst.

Mit der Übergabe der Truppenfahne an das Bataillon wurde gleichzeitig die erste Phase der Umstrukturierung der Streitkräfte abgeschlossen. Jetzt gilt es das PzBtl 383 in seiner Gesamtheit im Geiste der parlamentarischen Demokratie zu formen.

01. April Aufstellung des Panzerbataillons383:
Mit Wirkung vom 01.04.1991 begann die Aufstellung des Panzerbataillons383 der Heimatschutzbrigade 38 "Sachen- Anhalt" mit der Zielsetzung, diese bis 31.03.1992 abzuschließen.

26. April  Besuch des Beirates der inneren Führung aus Bonn:
Ein zweiter Höhepunkt in der Aufbauphase des Bataillons war der Besuch des Beirates der inneren Führung aus Bonn. Mit dem Beirat besuchte ein unabhängiges Beratungsgremium des Bundesmisters der Verteidigung den Standort Bad Frankenhausen, um mit Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften Gespräche zu führen.

Die Damen und Herren des öffentlichen Lebens beschäftigten sich in diesem Beirat hauptsächlich mit Fragen der Fürsorge, Betreuung und Integration der Soldaten.


16. Mai Eintreffen der ersten Kampfpanzer Leopard 1A5 am 16. Mai 1991

Am 16. Mai 1991 um 19:30 Uhr war es so weit, die ersten 12 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1A5 trafen auf dem Bahnhof in Bad Frankenhausen ein. Somit war das PzBtl 383 das erste Bataillon in den neuen Bundesländern, welches mit dieser Technik ausgerüstet wurde.

Die Panzer stammen aus Meppen, wo sie gemeinsam von Soldaten der alten und neuen Bundeswehr für den Transport umgerüstet und vorbereitet wurden.

In Hammelburg wurden zu dieser Zeit die Besatzungen für diese Kampfpanzer ausgebildet und mit der neuen Technik vertraut gemacht, damit sie ab Juni ihre Ausbildung Im PzBtl 383 fortsetzen konnten.

02. Juni Am 02. Juni 1991 wird die 2. Kompanie in Dienst gestellt:
Die ersten Soldaten kommen in unser Bataillon. Sie durchliefen die Allgemeine Grundausbildung und die Spezialgrundausbildung in Hammelburg.
In ihrer neuen Einheit der 2. Kompanie, wird die Einsatzausbildung durchgeführt, damit sie lernen, wie die Besatzung geschlossen handelt. Es ist gleichzeitig die Vorbereitung auf den Höhepunkt dieser Kompanie- der Truppenübungsplatzaufenthalt Shilo in Kanada.

04. Juni Offizierabend am 04. Juni 1991:
Der erste gesellige Abend Im Rahmen des Offizierkorps wurde in der Forsthütte in Oldisleben durchgeführt. Diese hatte H Schmidt in Zusammenarbeit mit dem Revierförster Andrae besorgt. Dieser Abend trug dazu bei, dass sich die Offiziere, die aus verschiedenen Standorten nach Bad Frankenhausen versetzt worden waren, näher kennenlernten.

07. Juni Offizielle Übergabe der Kampfpanzer an die 2. Kompanie am 07. Juni 1991:
Die Übergabe der neuen Kampfpanzer Leopard 1 A5 an die 2. Kompanie war ein weiterer Höhepunkt des PzBtl 383. Zu diesem Anlass wurde ein feierlicher Appell durchgeführt, zudem auch Persönlichkeiten des Kreises und Vertreter des öffentlichen Lebens eingeladen waren.
So z.B. die Landrätin, Frau Porschel, der Kreistagspräsident, Herr Burkhart, der Bürgermeister von Bad Frankenhausen, Herr Karl-Josef Ringleb, die Stadtverordnetenvorsteherin, Frau Barthel u.v. a. m. Die Übergabe nahm der Brigadekommandeur der Heimatschutzbrigade 38 "Sachsen-Anhalt", Herr Brigadegeneral Eckert vor.

Dieser heftete auch die rosa Fahnenschleife an die Truppenfahne und überreichte symbolisch den Schlüssel für die Panzer an die Besatzung von OL Huskobla.

Im Anschluss daran demonstrierte die Besatzung die Beweglichkeit des neuen Kampfpanzers. Frau Landrätin Porschel wurde zum "Ehrenpanzerschützen" ernannt und durfte zum Fahren einer Ehrenrunde, auf dem neuen Panzer aufsitzen.

 



 

Brigadegeneral Eckert und OTL Harder, überreichen symbolisch
den Schlüssel für den Panzer an OL Huskobla und seiner Besatzung

 

 

 Frau Landrätin Porschel, „ Ehrenpanzerschütze“ im PzBtl 383
drehte eine Ehrenrunde mit dem neuen Kampfpanzer

12. Juni Generalleutnant Schönbohm in Bad Frankenhausen:
Der Befehlshaber der Territorialstreitkräfte Ost Generalleutnant Jörg Schönbohm besuchte am 12. Juni 1991 den Standort. General Schönbohm informierte sich über den gegenwärtigen Stand des Aufbaus im Panzerbataillon 383 und die Sorgen und Nöte, die dabei zu bewältigen waren.

Im Anschluss daran besuchte General Schönbohm das Bauernkriegs- Panorama und gab zum Ende seines Besuches ein Essen, an dem auch Vertreter der Kompanien und der Presse teilnahmen.

 

 
OTL Harder bei der Meldung an den Befehlshaber der Territorialstreitkräfte Ost,
Herrn Generalleutnant Jörg Schönbohm

 

 General Schönbohm informiert sich genau über den Stand des Aufbaus im PzBtl 383

01. Juli Die 4. Kompanie wird in Dienst gestellt

11. Juli Besuch von belgischen Offizieren:
Belgische Offiziere unter Leitung ihres Bataillonskommandeurs, OTL Leonet, besuchen das PzBtl 383. Das Hauptaugenmerk der Offiziere gilt der Art und Weise wie der Aufbau in den neuen Bundesländern vollzogen wird.


16.-17. Juli Testinspektion:
Das Zentrum für Verifikation der Bundeswehr führt in diesem Zeitraum eine Testinspektion im Standort Bad Frankenhausen durch. Die hier stationierten Kampfpanzer/ Schützenpanzer und Artilleriesysteme werden überprüft.


23.Juli Generalmajor Richter, besucht den Standort Bad Frankenhausen:
Der Befehlshaber des Divisionsstabes /WBK Vll Leipzig Generalmajor Richter, besucht den Standort Bad Frankenhausen. Er Informierte sich über der Stand des Aufbaus im Bataillon und bot seine Unterstützung bei allen auftretenden Problemen an.


24. Juli Truppenübungsplatzaufenthalt SHILO / Kanada:
Als erste Kompanie aus den neuen Bundesländern fliegt die 2. Kompanie des PzBtl 383 zu einem dreiwöchigen Truppenübungsplatzaufenthalt nach SHILO / Kanada.





05. August Antrittsbesuch vom neuen Brigadekommandeur der Heimatschutzbrigade 38 "Sachsen-Anhalt":

Der neue Brigadekommandeur der Heimatschutzbrigade 38 "Sachsen-Anhalt", Herr Oberst Millotat macht seinen Antrittsbesuch im Standort Bad Frankenhausen. Sein besonderes Interesse gilt dem derzeitigen Stand des Aufbaus im Panzerbataillon 383.


09. September
Vom 09. 09. – 11.09.1991 besucht Herr Oberst Reitemeier unser Bataillon. Herr Oberst Reitemeier ist der Inspizient der Panzertruppe. Bei seinem Informationsbesuch galt sein besonderes Interesse dem Stand der Aufbauphase im Bataillon und den noch zu bewältigenden Schwierigkeiten. Ein geselliger Abend des Offizierkorps beendete diesen Besuch.

 

 Oberst Reitemeier besichtigt in Begleitung von OTL Harder und H Härtel den Technischen Bereich


24. September britisches Fernsehteam besucht den Standort Bad Frankenhausen:

In dem Zeitraum vom 24. - 26. September besuchte ein britisches Fernsehteam den Standort Bad Frankenhausen und das Land Thüringen. Ihr Hauptinteresse galt den menschlichen Problemen beim Zusammenwachsen ehemals zweier Streitkräfte zu einer Armee. Auch die bauliche Umgestaltung der Kaserne fand große Aufmerksamkeit.
Den Abschluss ihrer Filmaufnahmen bildete das Feierliche Gelöbnis am 26. September auf dem Schloßplatz.


26. September  Feierliches Gelöbnis:
An diesem Tag legten die Rekruten der 4./PzBtl383 und der 4./ PzGrenBtl 381 auf dem Schlossplatz in Bad Frankenhausen ihr feierliches Gelöbnis ab.
Mit der Meldung an den Brigadekommandeur wurde das feierliche Zeremoniell begonnen. In seiner Ansprache begrüßte der Bataillonskommandeur den Thüringischen lnnenminister, Willibald Bock sowie weitere Persönlichkeiten des Kreises, darunter die Landrätin, Frau Porschel, auf das Herzlichste.
Innenminister Bock unterstrich in seiner Ansprache, dass die jungen Soldaten mit ihrem Gelöbnis wenige Tage vor dem " Tag der deutschen Einheit" die Verpflichtung übernehmen, ihren Dienst im Interesse des Staates und seiner Bürger auszuüben.
Im Anschluss an den feierlichen Akt hat der Kommandeur des PzBtl 383 zu einem Empfang in den Festsaal des Heimatmuseums eingeladen.
Hier wurde besonders herzlich der Enkel von Prof Westphal, der Schöpfer des Kyffhäuserdenkmals, der Maler Prof. Tübke und weitere Vertreter des öffentlichen Lebens begüßt.

 

 
Der Innenminister des Freistaates Thüringen, Herr Bock,
während seiner Ansprache anlässlich des feierlichen Gelöbnisses

 

 junge Rekruten legen an der Truppenfahne ihr feierliches Gelöbnis ab


 

 

Beim Empfang im Schloßsaal bedankt sich OTL Harder bei allen Gästen, die zum erfolgreichen Gelingen des feierlichen Gelöbnisses beigetragen haben.
Zugegen waren unter anderem der Kommandeur der Heimatschutzbrigade 38 und der Innenminister Willi Bock

30. September Offizierweiterbildung:
Die erste Geländebesprechung nordostwärts des Kyffhäusers wurde am 30.09.1991 im Rahmen einer Offizierweiterbildung durchgeführt. An einzelnen Geländepunkten wurden die Grundlagen der Verteidigung vertieft. Im Anschluss daran besuchten alle Teilnehmer die historische Stätte in Tilleda, die Königspfalz.
Den Abschluss dieses Tages bildete ein gemeinsames Abendessen des Offizierkorps auf der Rothenburg.

 

01. Oktober 5. Kompanie des PzBtl 383 nimmt ihren Dienstbetrieb auf:
Am 01.10.1991 nahm die 5. Kompanie des PzBtl 383 ihren Dienstbetrieb mit der allgemeinen Grundausbildung auf. Mit diesem Tag ist das Panzerbataillon 383 auch personell komplett mit Wehrpflichtigen Soldaten aufgefüllt.

29. Oktober belgischen Kameraden informierten sich über den Ausbau der Bundeswehr:
Am 29.10.1991 führte das 1./Rgt jagers te Paard, unter Führung ihres Kommandeurs, OTL de Brauw, im PzBtl 383 einen Informationsbesuch durch. Die belgischen Kameraden informierten sich über den Ausbau der Bundeswehr in den neuen Bundesländern.
Zum Abschluss des Besuches gab es ein gemeinsames Abendessen mit den Kameraden des PzBtl 383.

04. November  Truppenübungsplatz NOCHTEN:
Am 04.11.1991 verlegten die 1. ,2. und 3. Kompanie des PzBtl 383 auf den Truppenübungsplatz NOCHTEN. Für 2 Wochen verließen 270 Soldaten die Kaserne, um auf dem 20.000 ha großen Gelände südlich von Weißwasser praktische Gefechtsausbildung durchzuführen.
Ziel des noch im Aufbau befindlichen Bataillons war es, den AusbiIdungsstand durch Schießübungen und taktische Gefechtsausbildung sowohl bei Tag als auch bei Nacht zu erhöhen. Für die jungen Rekruten der 3. Kompanie kam es darauf an, das im Standort Gelernte praktisch umzusetzen.
Die 2. Kompanie trainierte überwiegend schwierige taktische Gefechtshandlungen wie Verteidigung, Verzögerung oder Reserveaufträge.
Die 1. Kompanie hatte die Aufgabe, unter Gefechtsbedingungen die Versorgung des Bataillons mit Verpflegung, 1000 Liter Dieselkraftstoff und Tonnen von M unition zu gewährleisten.
Am Wochenende wurde die Btl-Übung "Schneller Wechsel" durchgeführt. Über den Zeitraum von 48 Stunden wurde dem Bataillon sehr viel abverlangt, aber die Mühen wurden durch den Erfolg der Übung belohnt.
Am 15.11.1991 kehrte das Bataillon in den Standort zurück.


 

Die 2. Kompanie bei der ersten Truppenübung „Schneller Wechsel"
im November 1991 in NOCHTEN